Am 23. Mai 2013 stand die ehemalige Richterin am OLG Frankfurt am Main, Frau Rechtsanwältin Helga Strücker-Pitz, den Teilnehmern des Masterstudiengangs "Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirtschaft" und Mitgliedern des VMVG bei einem „Kamingespräch“ Rede und Antwort zum neuen Patientenrechtegesetz. In ihrem Eingangsvortrag machte die ausgewiesene Medizinrechtlerin deutlich, dass das Gesetz zwar mehr Transparenz schafft, die bestehende Rechtslage aber nicht wesentlich ändert. In der lebhaften Diskussion wurden zahlreiche Arzthaftungsfälle erörtert und die Einzelheiten des neuen Gesetzes bewertet.
Das Gesetz zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten (Patientenrechtegesetz - PatRG) ist am 26. Februar 2013 in Kraft getreten. Es führt den neuen Vertragstypus des Behandlungsvertrags in das Bürgerliche Gesetzbuch ein und ändert auch das SGB V im Hinblick auf die Förderung des Fehlermanagements und der Patienteninteressen. Medizinjuristen bewertet das Gesetz, das die Bundesregierung als Durchbruch bezeichnet, der die Rolle des mündigen Patienten stärke und ihn auf Augenhöhe mit dem Behandelnden stelle, wesentlich zurückhaltender.
Frau Helga Strücker-Pitz war von 1995 bis 2007 am OLG Frankfurt am Main im 8. Zivilsenat tätig, der für Arzthaftungssachen zuständig ist. Als Dozentin für Fachanwaltskurse bildet sie seit 2005 Fachanwälte für Medizinrecht aus. Sie ist Mitautorin des Handbuchs Medizinrecht und veröffentlicht regelmäßig in wissenschaftlichen Fachzeitschriften zum Thema Medizinrecht.
Die Kamingespräche werden vom Verein für Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirtschaft zusammen mit der Fachhochschule Frankfurt am Main veranstaltet. Dabei handelt es sich um Hintergrundgespräche mit Experten aus dem Gesundheitswesen, die über aktuelle Entwicklungen in ihrem Bereich berichten und für Fragen der Studierenden des Studiengangs "Management und Vertragsgestaltung in der Gesundheitswirtschaft" und geladene Gäste zur Verfügung stehen.


